Interview mit Frau Futterer
Was ist Ihr persönliches Lieblingsessen?
Es ist schwer, sich zu entscheiden, da es so viele unterschiedliche Gerichte gibt. Besonders gerne esse ich aber alles, was mit Nudeln zu tun hat.
In wie vielen Küchen haben Sie vorher schon gearbeitet, bevor Sie hier angefangen haben?
Ich würde mal sagen, dass ich, wenn Nebenjobs mitzählen, in ca. 15-20 Küchen gearbeitet habe.
Was ist am schwierigsten hier in der Küche zu kochen?
Am schwierigsten ist es im Voraus zu wissen, wie viele Leute zum Essen kommen. Wir haben zwar die Möglichkeit, durch die Anmeldungen für das Essen die Anzahl abzuschätzen, allerdings kommen so gut wie immer mehr Leute, als angemeldet sind, und manchmal wollen sie ja auch noch einen Nachschlag haben.
Das Aufwendigste ist das Schokoladenobst für den Pausensnack, da man, dadurch, dass wir alles selber machen, erst die Schokolade schmelzen, dann das ganze Obst putzen, alles auf Spieße stecken, es mit Schokolade überziehen und das dann noch fest werden lassen muss. Wir nehmen keine schon vorgefertigten Gerichte in Packungen, wo wir nicht einmal wissen, was da alles drin ist, sondern nehmen uns die Zeit das ganze Essen selber zu machen. Es macht immer mehr Arbeit, wenn man etwas selber macht, als wenn man etwas aus der Tüte kocht, aber ich finde, es schmeckt besser und die Arbeit lohnt sich, wenn man sieht, dass die Schüler bzw. Lehrer es gerne essen.
Was kommt am besten bei den Schülern an?
Alles, was mit Fast Food zu tun hat. Nudeln sowieso, aber auch Burger, Currywurst, Döner usw. Aber auch alles, was mit Käse überbacken wurde. Die Liste mit den Sachen, welche Schüler nicht essen, ist länger, als die Liste mit Dingen, die sie essen. Viele Gerichte, die ich in meiner Kindheit gegessen habe, kennt man heute gar nicht mehr. Ich fand zum Beispiel Gulasch mit Nudeln immer sehr lecker, was hier aber leider nicht bzw. sehr wenig gegessen wird. Dafür kommt Putengeschnetzeltes mit Reis immer wieder gut an.
Wie lange dauert eine Ausbildung zum Koch bzw. zur Köchin?
Meine Ausbildung hat drei Jahre gedauert. Während der Ausbildung macht man im Prinzip drei verschiedene große Bereiche. Man fängt mit Hauswirtschaft an, dann macht man eine Ausbildung zum Wirtschaftler, dann zur hauswirtschaftlichen Betriebsleitung. Durch die ganzen Weiterbildungen habe ich im Endeffekt sechs Jahre benötigt.
Wie sind Sie darauf gekommen, hier in der Mensa zu arbeiten?
Das kam über eine Bekannte, die meine Mutter kennt. Da habe ich mich dann beworben, als ich gehört hatte, dass jemand gesucht wird. Auf Grund von Corona war ich zu diesem Zeitpunkt leider arbeitslos und war deshalb sehr glücklich, dass meine Bewerbung angenommen wurde.
Kochen Sie auch gerne in Ihrer Freizeit?
Ja, tatsächlich schon. Allerdings jetzt in der Woche nicht mehr ganz so viel, weil ich hier schon den ganzen Tag am Herd stehe. Aber grundsätzlich schon kein fertiges Essen mehr. Dazu gehört auch Tiefkühlpizza etc. Vieles schmeckt einem besser, wenn man etwas selber macht. Am Wochenende koche ich aber auch oft mit meinem Freund zusammen.
Warum sind Sie darauf gekommen, Köchin zu werden?
Ich bin in diesem Fall keine Köchin, sondern Betriebsleiterin. Da gehört Kochen einfach zur Ausbildung dazu. Und warum habe ich das mal gelernt? Weil ich einfach gern mit Lebensmitteln arbeite. Ich arbeite gern mit Menschen. Es macht Spaß, leckeres Essen zu kochen und mich daran zu erfreuen, dass es euch dann schmeckt.
Womit verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Ich habe einen kleinen Bauernhof zu Hause. Dort kann man ein Pferd, einen Hund, mehrere Hühner und Gänse finden. Jetzt habe ich auch noch eine Ziege bekommen. Damit beschäftige ich mich die meiste Zeit. Wenn ich von der Arbeit komme, ist also erstmal der Hund dran. Morgens vor der Arbeit natürlich zunächst die Tiere versorgen. Wenn ich dann nach Hause komme, schaue ich als erstes, dass es allen gut geht und alle Futter haben. Außerdem lese ich sehr gerne, wenn ich zwischendurch noch Zeit finde. Manchmal tue ich auch einfach ganz gerne gar nichts.
Wie viele Mitarbeiter arbeiten noch in der Küche?
Wir sind insgesamt zu dritt. Ich bin jede Woche da, während sich die anderen beiden im Wochentakt abwechseln. Die eine Woche ist Frau Müller da, die nächste Woche kommt dann wieder Frau Banika. Das wechselt sich dann immer ab.
Passt das Verhältnis zwischen den Ausgaben für das Essen und den Einnahmen?
In den meisten Fällen ja. Wenn eine Flasche, sage ich mal, 0,30 € kostet, dann muss ich den Preis mal drei nehmen, um den Verkaufspreis zu ermitteln. Also 0,30 € mal drei wären dann also 0,90 €. Also legen wir unseren Preis auf einen Euro fest, damit noch etwas Geld überbleibt. Es ist natürlich auch so, dass wir hier ein anderes Preisniveau haben als zum Beispiel in einer Kantine der Stadt, wo nur Erwachsene essen, die alle noch Geld verdienen. Hier ist es natürlich vom Preisniveau ein bisschen niedriger, da ihr ja Schüler seid und die meisten nicht so viel Geld zur Verfügung haben. In anderen Kantinen bezahlt man 12 € für ein Essen. Das ist hier natürlich nicht der Fall. Die Preise sind schon auf euch zugeschnitten, genauso wie die Gerichte.
Haben Sie Lieblingsserien oder Lieblingsfilme?
Ich schaue sehr wenig Fernsehen, weil das meiste mich nervt. Wenn ich mal was gucke, dann meistens Netflix oder Amazon Prime. Da schaue ich dann eben nur, was und wann ich gezielt etwas schauen will. Denn Software, wie zum Beispiel Love Island und der Bachelor, geht mir total auf den Puffer. Das empfindet ihr wahrscheinlich nicht so, aber je älter man wird, desto mehr hat man das Gefühl, dass die Zeit einem so wegrennt. Als ich so alt war wie ihr, gab es gar keine Handys, da hatten wir nur Festnetz zu Hause.
Wir wurden von Frau Futterer gebeten noch zu erwähnen, dass ihr bitte bei ihr das Mittagessen vorbestellen sollt, damit sie weiß, wie viel Essen sie kochen muss, und damit sie nicht so viel Essen wegwerfen muss 😉 Dankeschön!
Lina Grönewald und Jannis Waldeck