„Wir schaffen das zusammen!“

Zwischenbericht der Zeit in Frankreich im Rahmen eines Schüleraustausches

Drei Monate Auslandsaufenthalt in Frankreich … Was glaubt ihr, wie aufgeregt man da ist? – Ich kann euch sagen: SEHR!

Meine Reise begann am Samstag, dem 24.08.24, mit einer Fahrt nach Paris, wo die Mama von Enora (meiner Austauschparterin) schon auf mich wartete. Gemeinsam haben wir dann den Mittag zusammen in Paris verbracht und die Pariser Philharmonie besucht. Am Nachmittag sind wir mit dem Zug weiter nach Saujon bzw. nach Saintes gefahren. Am Bahnhof wurden wir von Enora und ihrem Papa in Empfang genommen. Wir haben uns sehr gefreut, uns wiederzusehen.

Soll ich euch mal etwas verraten? – Die Franzosen hatten bei meiner Ankunft am 25. August sogar noch eine Woche Ferien. Das hat dann also dazu geführt, dass wir viel Zeit bei Enoras Familie und am Strand verbracht haben. Es war teilweise unglaublich warm. So hatte ich eine sehr entspannte Woche, um erst einmal in Frankreich anzukommen. (Ihr glaubt gar nicht, wie müde man ist, wenn man den ganzen Tag mit der Fremdsprache verbringt.)

Ankunft Paris
Pariser Philharmonie
Strand von Royan

Am Wochenende hieß es dann langsam Sachen Packen für das Internat. Die Schule, auf die Enora geht, das Lycée Jean Dautet, ist nämlich in La Rochelle und damit ein Stück weit von Saujon entfernt. Die Aufregung stieg von Tag zu Tag mehr, da ich mir nicht so sicher war, wer und was mich dort erwartete. Am Montag Nachmittag wurde es dann ernst … in strömendem Regen hat Enoras Papa uns samt Gepäck nach La Rochelle gefahren. Ich war sehr aufgeregt, aber Enora hat immer gesagt: „Wir schaffen das zusammen!“, und mich damit ein wenig beruhigt XD. Um 16:30 Uhr hieß es dann Zimmer beziehen.

Wir haben ein 3-Bett-Zimmer. Dort wohnen wir beide und eine Freundin von Enora (Inés). Sie spricht kein Deutsch, was für uns aber nicht schlimm ist. Man versteht sich nämlich auch, wenn man nicht sicher in der Sprache ist – und im Notfall auch mit Händen und Füßen. Wir haben uns mittlerweile sehr gerne.

Am Dienstag war dann der erste „Schultag“. Also, eigentlich hatten wir nur zwei Klassenlehrerstunden, um Organisatorisches zu klären. Ich war in der 1ère 12 gelandet, worüber ich sehr glücklich war, da dies die Musikklasse war.
(Kurze Info am Rande: die 1ère entspricht bei uns der 11. Klasse. Außerdem geht man zur Bezeichnung der Klassen nicht wie bei uns das Alphabet durch, sondern nummeriert fortlaufend. Der Jahrgang hat hier 16 Klassen. Und ich dachte schon, sechs Klassen wären viel! XD)

Ich bekam eine sehr nette Klassenlehrerin. Sie hat sehr viel Geduld, wenn man etwas nicht versteht, und versucht oft, alles mit einfachen Worten zu erklären. Die Lehrer sind im Großen und Ganzen alle sehr verständnisvoll, was die Austauschpartner angeht, da es oft solche gibt. (Wusstet ihr, dass in Frankreich nicht die Klassen ihre Räume haben, sondern die Lehrer?)

Als ich dann einen ersten Einblick in meinen Stundenplan bekommen hatte, fiel mir auf, dass ich dienstags und mittwochs nur jeweils eine Stunde habe. (Hier haben die Stunden übrigens 55 min. und nicht, wie bei uns, 45 min.) Nach einigem Hin und Her haben Enora und ich dann festgestellt, dass bei mir die „spécialités“ fehlen. Das sind Kurse, die unseren Leistungskursen entsprechen, also quasi Fächer, auf die man sich spezialisiert. Nach der Schule sind Enora und ich zum Hafen gelaufen, haben ein Eis gegessen, uns hingesetzt und haben der Musik gelauscht, welche von einigen Straßenkünstlern ausging.

Am Mittwoch war dann der erste richtige Schultag. Ich habe tatsächlich mittwochs immer nur bis 11 Uhr Schule, da die Franzosen immer nur kurz Schule haben. An drei Tagen hatte ich sogar bis 18 Uhr Schule. Naja, zurück zum Mittwoch: Die ersten beiden Stunden hatte ich SVT, also Biologie. Ich stand aber leider nicht auf der Liste, weshalb ich also die 2 Stunden dann noch frei hatte. Ab nächster Woche habe ich dort aber wieder Unterricht. Leider konnte ich in den beiden Stunden nicht auf mein Zimmer gehen, da das Internat zwischen 8 Uhr und 16 Uhr (mittwochs zwischen 8 Uhr und 13 Uhr) geschlossen ist. Also habe ich die Zeit in der CDI abgesessen, also in der Bibliothek. Danach hatte ich Französisch bei meiner Klassenlehrerin. Nach der Schule waren Enora und ich mit Enoras Freundesgruppe gemeinsam ein wenig in der Stadt unterwegs, wir sind Riesenrad gefahren und hatten einen sehr schönen Überblick über den Hafen und das Meer.

Die nächsten Tage waren sehr aufregend. Am Donnerstag hatte ich bis 18 Uhr Schule mit den Fächern Musik, Sport, Deutsch, Englisches Weltgeschehen und Geschichte/Erdkunde. Alles als Doppelstunden. Nach dem anstrengenden Schultag hat Enora schon im Zimmer auf mich gewartet, da sie früher Schluss hatte als ich. Dann hatten wir eine Stunde zum Hausaufgaben machen, bis es um 19 Uhr Abendbrot gab.

Der Freitag war recht entspannt. Ich hatte die ersten vier Stunden Unterricht, dann haben wir Mittag gegessen. Nach dem Essen hatte ich dann zwei Stunden frei, welche ich dazu genutzt habe, ein wenig in der Stadt herumzulaufen. Nach den zwei Stunden hatte ich dann noch Englisch und erneut eine Freistunde, bis Enora und ich dann zurück nach Saujon gefahren sind.

Am Wochenende haben wir uns erst einmal ein wenig entspannt. Am Samstag sind wir ins Schwimmbad gefahren und am Sonntag mussten wir wieder Sachen packen für das Internat und sind mit dem Zug wieder nach La Rochelle gefahren.

Spannende 2 Wochen sind nun schon vergangen und es warten noch mehr tolle Erlebnisse.

Eure Lina

PS: Ihr könnt hier alle 2 Wochen ein Update von meiner Zeit in Frankreich lesen.